Plattfuß vorbeugen

Dass deren Fußsohlen keine Wölbung nach Innen haben, sondern so schön mit Babyspeck ummantelt sind, sieht so süß aus und ist auch gesund in diesem Alter. Da das Fußgewölbe eines Babys aus Knorpel besteht, die noch ganz weich und verformbar sind.
In den ersten Lebensjahren bildet sich das Fußskelett aus. Unser Körper ist ein Konstrukt, eine ausgeklügelte System an Knochen, Muskeln, Bänder und Sehnen, die nur im Zusammenspiel miteinander funktioniert. Wir machen circa 10.000 Schritte am Tag, die Kinder bewegen sich noch mehr. Dabei fängt der Fuß wie eine Feder 10.000 Schläge am Tag. Wenn die „Feder“ nicht funktioniert, gehen die Schläge direkt ins Kniegelenk, verursachen Rückenschmerzen und Druckgeschwüre an den Füßen.
Die Babys haben sehr selten angeborene Plattfüße. Sie können sich allerdings infolge von Mangel an Bewegung, Übergewicht oder falschen Schuhen entwickeln. An dieser Stelle sind wir als Eltern gefragt, unseren Kindern die optimale Bedingungen zur Entwicklung und gesunden Wachstums anzubieten.
Man unterscheidet zwischen weichen, flexiblen und starren Plattfuß. Noch von einigen Jahren wurden bei der Diagnose gleich Schuhanlagen verschrieben. Heutzutage sind sich die Fachärzte einig, dass diese Hilfsmittel häufig kontraproduktiv wirken.
Der flexible Plattfuß entsteht durch schwache Muskel und Bänder, die zur Absenkung des Fußgewölbes führen. Die Einlagen können vorübergehend die Schmerzen lindern, langfristig schwächen jedoch die Fußmuskulatur zusätzlich und senden durch die Tausende Sensoren die falsche Information an das Gehirn.
Wenn Dein Kind
unter Fußschmerzen und -krämpfen leidet
seine Füße im Stehen deutlich nach innen knicken
und die Fußsohlen auch im Zehenstand völlig platt bleiben
muss Du Dich an den Facharzt wenden. Die individuell angepassten Anlagen können in diesem Fall hilfreich sein. Bei Schäden im Knochenbau oder Nervenerkrankungen wird eventuell eine Operation des Fußes notwendig sein.
Wir als Eltern können aber Plattfüße vorbeugen, in dem wir unsere Kinder möglichst viel barfuß laufen lassen. Die Natur bietet uns unzählige Bodenbeschaffenheiten mit diversen Textur und Körnung wie Meeressand, Kieselsteine, Gesteinsböden der Gebirge, Waldboden mit Wurzeln und Ästen.
Auf unebenen Hintergründen suchen die kleinen Füße nach Gleichgewicht, die Fußsensoren reagieren und verarbeiten die Umgebungsreize und stärken somit das Fußgewölbe. Bei niedrigen Temperaturen eignen sich kuschelige Noppensocken oder Schuhe mit weichen, verformbaren Sohlen, die ebenfalls den Kindern bei jedem Schritt die Gelegenheit geben, Boden zu spüren und Unebenheiten aktiv auszugleichen.